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Freitag ( Karfreitag ) 18. April 2003

Crew : Siggi und Wilfried
Gastcrew bis Nieuwpoort : Meike, Udo und Melina.

Der Wetterbericht deckte sich nicht mit unseren Segelwünschen. Aber Ostern ist ja auch noch recht früh in der Saison. Vorausgesagt war viel kräftiger Wind und ungemütliche Temperaturen. Udo mit Frau und Kind wollen nur bis Nieuwpoort mitsegeln und von dort aus Abends mit der Küstentram nach Oostende zurückfahren. Nieuwpoort desshalb, weil es im Königlichen Yachtclub diesen prächtigen Krabbensalatteller gibt.
Auslaufen Oostende Mercator Dock 11.45 Uhr. NE 4 - 5, 0 / 8 Bewölkt, 1019 hpk. Segel : Gross / Genua. Schönes gemütliches Segel entlang der Küste. Wir werden von der Sonne verwöhnt. 16.00 Uhr Königlicher Yachtclub Nieuwpoort am Tanksteg fest.
Der Krabbenteller im Club war wie immer sehr zu empfehlen !

Nachdem alle gut gesättigt waren, wurde unser jüngstes Crewmitglied in eine große Reisetasche schön warm eingepackt. Da der Königliche Yachtclub gut 2 Km von der Tramhaltestelle entfernt ist, machten wir uns gemeinsam auf den Weg.
Aber dann gab es ein kleines Problem an der Haltestelle. Tram und auch Busse waren an diesem Freitag aus unbekannten Gründen nicht in Betrieb. Also wider Alle zurück zur Bilbo und Betten beziehen.
So hatten wir noch einen schönen gemeinsamen Abend.

Samstag, 19. April 2003

Die Tram fuhr auch wider pünktlich und so war zumindest an Land alles in Ordnung.
Melina kam so zu der ersten Bahnfahrt in Ihrem jungen Leben. Die Familie war auf dem Weg nach Oostende.
Wir müssen noch bis Mittag warten, bis das Wasser soweit gestiegen ist, das wir ohne Grundberührung Auslaufen können.
12.30 Uhr machen wir uns auf den Weg nach Dünnkirchen. Der Wind hat zugenommen.
NE 6 - 7, Böig, 4 / 8 Bewölkt, 1019 hpk. Grossegel mit zwei Reefs. Genua 1 / 4 eingerollt.
Vor der Aussenmole brechende Seen. Wir gehen auf Kurs und freuen uns mal wider über unsere elektronischen Seekarten, die bei einem solchen Wetter die Navigation recht einfach macht. Bilbo segelt auf dem Bildschirm GPS gesteuert mit. Es genügt ein Blick, um die genaue Position festzustellen. Nur unsere Katzen, denen wir einen Segelurlaub versprochen hatten wollen sich Heute in den bis zu drei Meter hohen und zum Teil brechenden Seen garnicht so richtig freuen. Obwohl sonst immer Seefest, werden Sie Heute Seekrank.
Um 15.30 Uhr runden wir die Hafenmole von Dünnkirchen. Aber selbst im Hafen noch alles Weiß ! Die Festmachleinen sind um 16.00 Uhr im Club Syndikat Neptune belegt und wir kommen zu unserem dieses Mal verdienten frischen Kaffee. Auch den Miezen geht es schnell wider besser. So genießen wir im warmen Salon das orgeln des Windes um Mast und Wanten.

Sonntag ( Ostersonntag ) 20. April 2003
Das Wetter beruhigt sich langsam und der Starkwind lässt nach.
Um 17.45 Uhr werfen wir unsere Festmacher los und nutzen den mitlaufenden Strom für die Heimreise.
E 2 - 3,  8 / 8 Bewölkt, Regen, Motorfahrt.
18.30 Tonne Trapegeer. Ab diesem Wegepunkt liegt Oostende in 65 Grad.
Bei ruhiger werdender See motoren wir nach Oostende zurück.
21.15 Uhr in der Mercator Schleuse und 21.45 Uhr auf unserem Liegeplatz fest.
Eine Reise ohne besondere Vorkommnisse. ( Ausser der nicht fahrenden Tram am Freitag ).

Wilfried Oliv, Skipper SY Bilbo



Unser leider viel zu früh von uns gegangener Segelfreund Eberhard schrieb die nachfolgenden Verse 1981 in das Gästbuch der vorherigen Bilbo. In den Versen finden wir die Verfassung eines U - Boot Kommandanten wieder, der sie zu Weihnachten 1976 seiner ehemaligen Besatzung schickte.

Hier ist es, hört man to !

( Zwei Seiten aus dem Bilbo Gästebuch, von unserem unvergessenen Segelfreund Eberhard.)


Wenn ich in meiner Badewanne

am Sonntagmorgen gegen Zehn

den Seifentopf frohgemut bemanne,

um auf Atlantikfahrt zu geh`n

dann sehe ich Delphine gleiten,

denk an Lorient und an Nazzaire

und an die wildbewegten Zeiten

da ich dereinst als Seemann fuhr;

gehe die Hundewachen wieder

Nachts unter düsterem Gestirn

und schmettre lauthals Seemannslieder,

das alle Zahnputzgläser klirren.

Ich mal mir statt mich einzuseifen,

-noch ist das Badewasser warm-

mit Lippenstift zwei Ärmelstreifen,

nebst Seestern auf den Unterarm.

Ich spiele mit dem Badelappen

Mann-über-Bord, treib Albereien

und setze meine beiden Schlappen

im Sturm als Tommy-Tanker ein.

Zu meinem Glück sind es die Alten,

denn wieder schaffen sie es nicht

sich in der schweren See zu halten

was für den Ernst der Lage spricht.

Kommt im Orkan dann mal bei`m Toben

durch der Naturgewalten Spiel

das ganze Badesims von oben,

dann wird es meiner Frau zuviel.

Sie stürzt in`s Bad, sie ringt die Hände,

dämmt die Gewalt der Sturmflut ein,

macht der Atlantikfahrt ein Ende,

erklärt, das sie mich kindisch fände

und droht: Nun aber Schluss Kaptain ! 



Betrübt hol ich die Flagge nieder,

und seif mich ein, von Kopf bis Zeh,

doch nächsten Sonntag stech ich wieder

mit meinem Seifennapf in See.

Kaum ist das Wasser eingelassen,

dann gebe ich nach seemannsart

Komando: All Hands an die Brassen!

Und schick mein Herz auf große Fahrt.

Das Seemannsherz, dies eigen Ding,

kommt selbst nach Jahren in Büro`s

an Land nie von der Seefahrt los.



Und schlägt, nur Träumer hören das-

alle vier Stunden leis- acht Glas!